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Daheim ist’s doch am schönsten

Daheim ist’s doch am schönsten

Die Bauweise von Häusern unterscheidet sich von Land zu Land, denn sie ist durch Kultur, Landschaft, Klima und Tradition geprägt. Auch die wirtschaftlichen, sozialen und geografischen Bedingungen spielen eine Rolle.

Immobilienexperte Bodo Lauterborn, Geschäftsführer der KS Hausbau GmbH in Hilzingen, beschäftigt sich in diesem Beitrag mit der Frage »Wie bauen die Deutschen im Vergleich zu anderen Ländern? «. »Hierzulande beträgt die Wohneigentumsquote nur 43 Prozent. Damit liegt Deutschland in Europa auf dem vorletzten Rang – vor der Schweiz mit 35 Prozent. Führend sind Spanien mit 87 Prozent, Norwegen mit 78 Prozent und Irland mit 76 Prozent selbst genutztem Wohneigentum. »Festgemauert in der Erden‹ gilt bei uns nicht nur für Schillers Glocke, sondern auch für die Bauweise. Ein Haus zu besitzen, bedeutet ein Plus an Lebensqualität, aber auch finanzielle Sicherheit fürs Alter. Deshalb planen Deutsche den Bau oder Kauf sehr gründlich und geben in der Regel mehr Geld aus als Immobilienkäufer in anderen Ländern.

Wenn sich der Deutsche dann für ein Haus entschieden hat, möchte er in den meisten Fällen selbst darin leben und dort alt werden. Als Bauweise wird nach wie vor die Massivvariante bevorzugt, denn sie verspricht Witterungsbeständigkeit und gute Wärmedämmung.

An Beliebtheit stark zugenommen haben aber auch Fertighäuser. Das Angebot hat sich der Nachfrage angepasst, so dass es mittlerweile eine große Vielfalt in sehr guter Qualität mit hoher Flexibilität und ansprechender Optik gibt. Und auch Fertighäuser sind dauerhaft wertbeständig. Manchen Fertighäusern wird bescheinigt, dass sie auch nach Jahrzehnten noch so stabil und solide sind wie am ersten Tag. Legen Sie Wert auf Qualität und wählen Sie einen verlässlichen Baupartner, der seine Kompetenz auch nachweisen kann, zum Beispiel durch unabhängige, anerkannte Gutachten. Das kann auch bei einem Wiederverkauf von Vorteil sein!«

Laut der Gesellschaft für Verbraucherinformation gibt es in vielen Länder eine oft historisch gewachsene typische Art zu bauen: »Schnell und günstig gilt beim Bauen in den USA. In den Städten dominiert die Massivbauweise, in ländlichen Gegenden findet man oft Fertighäuser, die komplett aus Holz gebaut wurden. Diese Bauweise geht zurück auf die Siedler, die schnell ein Dach über dem Kopf brauchten. Amerikaner schätzen neben der günstigen Anschaffung vor allem die Flexibilität der Holzhäuser. Oft ziehen diese « Mobile Homes « sogar mit ihren Besitzern um. Finnische Blockhäuser werden meistens aus nordischem Kiefernholz gebaut, das sich durch seine guten Dämmeigenschaften auszeichnet. So bietet das Blockhaus nicht nur Schutz vor den teils harten Witterungsbedingungen, sondern sorgt auch dafür, dass die Heizkosten nicht so hoch ausfallen. Kiefernholz ist außerdem dafür bekannt, Schadstoffe, Gerüche und Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und so für eine hohe Wohnqualität und ein angenehmes Raumklima zu sorgen.

Da in Großbritannien die Mieten sehr hoch sind, kaufen viele Briten lieber eine Immobilie. Aber sie haben nicht den Anspruch, ein Leben lang darin zu wohnen, sondern passen ihrer Wohnsituation der aktuellen Lebenslage an, oft auch in Wohngemeinschaften. Die typisch englische Bauweise ist meist massiv und zeichnet sich durch Natur- und Backsteinfassaden aus. Auch Fachwerkhäuser findet man noch viele. « In den Ländern rund ums Mittelmeer halten dicke Mauern aus Stein oder Lehm und kleine Fenster die Hitze fern. Oft sorgt hier ein Patio beziehungsweise Innenhof mit Pflanzen und Brunnen für kühle Luft.

Presseartikel #39
PDF: 1 MB (Wochenblatt 05.11.2014)

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