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Hausbau? Ja, aber – geht das denn überhaupt? Bodo Lauterborn, Geschäftsführer der KS Hausbau GmbH, nimmt Argumente unter die Lupe

Hausbau? Ja, aber – geht das denn überhaupt? Bodo Lauterborn, Geschäftsführer der KS Hausbau GmbH, nimmt Argumente unter die Lupe

Kommt Ihnen das auch bekannt vor? Aus scheinbar heiterem Himmel steht der Vorschlag nach eigenen vier Wänden im Raum: »Lass uns doch ein Haus kaufen…« Ja, aber – ist das eine gute Idee?

Immobilienexperte Bodo Lauterborn, Geschäftsführer der KS Hausbau GmbH in Hilzingen, nimmt einige Argumente etwas genauer unter die Lupe: Ja, aber – wir haben doch eine schöne Mietwohnung! Denken Sie langfristig, denn nach einem Leben in Miete haben Sie nichts – außer vielleicht einer schönen Mietwohnung. Und Sie sind abhängig von vielen Unwägbarkeiten.

Laut einer Studie des Handelsblatts zahlten Mieter 2012 in den 100 größten Städten im Schnitt elf Prozent mehr Miete als noch 2005. Hier im Landkreis ist Wohnraum sogar überdurchschnittlich teuer geworden: Konstanz liegt mit 31,6 % bundesweit im oberen Mittelfeld. Solche Explosionen sollen zwar bald der Vergangenheit angehören, dennoch bleibt der Kostenfaktor »Miete« unberechenbar. Niedrige Renten, steigende Wohnkosten und Inflation verursachen im Alter schnell schwer zu stemmende Ausgaben.

Ja, aber – können wir uns denn ein Haus leisten? Sie zahlen doch auch jeden Monat Miete. Nach 35 Jahren haben Sie bei einer monatlichen Miethöhe von 850 Euro insgesamt 357.000 Euro ausgegeben. Darin sind Mietsteigerungen noch gar nicht enthalten. Am Ende zahlen Sie immer noch Miete, während andere längst Eigentum besitzen. Und das, obwohl außergewöhnlich niedrige Zinsen den Hausbau oder -kauf durchaus erschwinglich machen.

Förderprogramme von L-Bank oder KfW helfen Familien oft ebenfalls günstig in die eigenen vier Wände. Zusätzliche Einnahmen und Steuervorteile kann es durch die Vermietung einer Einliegerwohnung geben. Von den »nackten Zahlen« einmal abgesehen, bietet das eigene Haus einen deutlichen Gewinn an Lebensqualität. Ja, aber – bekommen wir denn überhaupt eine Finanzierung? Banken schauen genau hin. Aber bei »geregelten Verhältnissen« und »normalen Ansprüchen« können Sie sich einmal erkundigen. Die Möglichkeiten sind zahlreich.

Als Faustformel für Finanzierungen gelten ungefähr 10 bis 20 Prozent Eigenkapital. Hierzu kann auch Eigenleistung, die beliebte »Muskelhypothek«, zählen. Eine Lebens- oder Altersvorsorgeversicherung kann als Sicherheit dienen und auch ein Bausparvertrag leistet solide Dienste.

Das Eigenheimrentengesetz (»Wohn-Riester«) fördert mietfreies Wohnen im Alter durch staatliche Zulagen und Steuervorteile, die wie Sonderzahlungen wirken und die Gesamtfinanzierungskosten verringern. Dazu sind die Zinsen momentan auf einem historisch niedrigen Stand.

Ja, aber – sind wir dafür denn nicht zu alt oder zu jung? Für das mietfreie Wohnen im eigenen Haus gilt: »Besser spät als nie und besser früher als später!« Je mehr Zeit Sie zum Zurückzahlen des Kredites haben, desto geringer kann die Tilgung und damit die monatliche Belastung ausfallen. Oder Sie tilgen mehr und können so schneller einen Gang zurückschalten.

Aber auch im reiferen Alter lohnt sich die Investition, zum Beispiel in barrierefreies Wohnen. Ja, aber – was ist, wenn sich unsere finanziellen Verhältnisse verschlechtern? Auch dann gibt es Wege. Oft hilft die finanzierende Bank erst einmal. Als letzter Schritt ist eine Vermietung oder ein Verkauf der Immobilie jederzeit möglich. Selbst beim Bezug von Sozialleistungen darf ein selbstgenutztes Hausgrundstück von »angemessener Größe« weiterhin behalten und bewohnt werden. Tatsache ist: Der eigene Grund und Boden, die eigene Immobilie ist und war schon immer die beste Kapitalanlage!

Presseartikel #22
PDF: 576 kB (Wochenblatt 09.04.2014)

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